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Wenn Hüftschmerzen die Lebensqualität einschränken

Die Referenten (v.l.): Dr. Frank Horst, Dr. Heike Horst und Dr. Matthias Boschin

Patientenakademie im St. Josef-Stift zum Thema Gelenkersatz

Schmerzen in der Hüfte können die Lebensqualität arg einschränken. Doch wie kommt es zu Gelenkverschleiß und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Patientenakademie zum Thema „Das künstliche Hüftgelenk – wann erforderlich?“, die am Mittwoch viele Interessierte ins St. Josef-Stift Sendenhorst lockte. Die Chefärzte Dr. Frank Horst (Orthopädie und Traumatologie) und Dr. Matthias Boschin (Anästhesie und Intensivmedizin) führten durch einen ebenso informativen wie kurzweiligen Vortrag.

„Arthrose entsteht nicht über Nacht. Die Schmerzen beginnen oft erst mit  Begleitentzündungen der Gelenkkapsel“, erklärte Dr. Horst. In späteren Phasen reagiere der Knochen mit Auswüchsen, die die Beweglichkeit des Gelenks einschränken können. Der Orthopäde erläuterte eine Vielzahl von konservativen Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung von Hüftarthrose bis hin zu gelenkerhaltenden Operationen und künstlichem Gelenkersatz. Horst betonte aber: „Nur der Patient selber bestimmt den Zeitpunkt einer eventuellen Operation.“

Wie Schmerzen vor und nach einer Operation effektiv behandelt werden können, erläuterte Dr. Boschin. „Schmerz ist subjektiv“, so Boschin, so dass auch die Schmerztherapie immer individuell vom Empfinden des Patienten abhänge. „Nach einer Operation hat der Schmerz keine Warnfunktion.“ Im Gegenteil Schmerzen könnten die Genesung sogar behindern. Eine Schmerzbekämpfung sei mit starken Medikamenten möglich, die nicht abhängig machten.

Dr. Heike Horst (Leitung Therapiezentrum im Reha-Zentrum) erläuterte den durchgängigen Behandlungspfad von der akutstationären Behandlung und der unmittelbar am selben Standort anschließenden Anschlussrehabilitation im Reha-Zentrum am St. Josef-Stift. Im Fokus steht hier die Zurückerlangung der Mobilität und Alltagstauglichkeit, indem Kraft, Ausdauer und Koordination strukturiert und nach einem jeweils individuellen Plan trainiert werden.