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Impfaktion unter widrigen Wetterbedingungen gemeistert

Im Vier-Augen-Prinzip wurde der Impfstoff sorgsam auf Spritzen aufgezogen.
Fertige Injektionen mit dem Biontech-Impfstoff
Ludger Pauli, Urgestein des St. Josef-Stifts, unterstützte die Impfaktion als Ruheständler.

Großer Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung sicherten Durchführung

Das war Spannung pur! Lange hat das St. Josef-Stift auf seine erste Impfstofflieferung gewartet. Als schließlich die ersehnte Zusage kurzfristig für Sonntag, den 7. Februar, erfolgte, ahnte noch niemand, dass die Wetterkapriolen die geplante Umsetzung der Corona-Impfaktion zu einer Riesenherausforderung machen würden.

Bereits seit Dezember  ist das St. Josef-Stift gut auf die Impfaktion vorbereitet. Die Abläufe, ein Pop-up-Impfzentrum im Spithöver-Forum und die Besetzung des Impfteams – alles ist geplant! Nun fehlte nur noch der Impfstoff. Die europaweiten Engpässe bei der Impfstofflieferung führten im Januar im St. Josef-Stift – wie auch in anderen Krankenhäusern – zur Absage eines ersten geplanten Impftermins. Dann schließlich: Kurzfristig die Zusage, dass am Sonntag Impfstoff geliefert würde und am selben Tag verimpft werden sollte.

In Windeseile wurden die sorgsam vorbereiteten Konzepte umgesetzt. Die hauseigenen Handwerker verwandelten das Spithöver-Forum in ein Impfzentrum mit potenziell drei Impfstraßen. Die Tischler hatten drei Impfkabinen gebaut, die Sichtschutz und Privatsphäre beim Impfen bieten, und außerhalb der Impfzeiten wieder handlich zusammengeschoben werden können. Alle Vorgaben für ein Impfzentrum sind perfekt umgesetzt. „Unsere Handwerker haben mal wieder gezaubert“, ist Pflegedirektor Detlef Roggenkemper vom Ergebnis begeistert. Parallel stellte Roggenkemper das Impfteam zusammen, Ärztlicher Direktor Prof. Hammer die Ärzte für die Aufklärungsgespräche.

Und dann kam der Schneefall… Würde der Impfstoff wie geplant das St. Josef-Stift erreichen? Würde das Impfteam den Weg bis ins Stift schaffen? Können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ersten Impfgruppe am Sonntag passend im Stift sein? Um es vorweg zu nehmen: Alles klappte. Das Impfteam hatte sich teilweise schon in aller Herrgottsfrühe auf den Weg gemacht, um pünktlich zum Start der Impfaktion mittags im Stift zu sein. Alles was Allrad-Antrieb hatte, wurde in Bewegung gesetzt, um die tiefen Schneeverwehungen auf den Landstraßen zu überwinden. Selbst der Impfstoff kam gemessen an den widrigen Umständen nahezu pünktlich. Knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 80 schafften es, am Sonntag durchzukommen; die anderen holten die Impfung tags darauf nach.

In der ersten Impfgruppe waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Tätigkeit das höchste Risiko für eine Ansteckung durch virenbelastete Aerosole haben. Dabei wurde ein breites Spektrum an Berufsgruppen berücksichtigt, in Abhängigkeit der jeweiligen Tätigkeit. Mit der Bestimmung dieses Personenkreises hat sich das St. Josef-Stift exakt an die Maßgaben des Robert-Koch-Instituts gehalten, das die Kriterien für die Priorisierung vorgibt.

„Für einen Sonntag mit diesen extremen Wetterbedingungen haben wir sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Impfung erreicht“, freut sich Pflegedirektor Detlef Roggenkemper.  Auch Hauswirtschaftsleitung Roswitha Mechelk ist zufrieden: „Wir waren auf alles vorbereitet. Die Aufteilung, Verteilung und Durchführung der Aufgaben hat gut funktioniert.“ Möglich war das „durch die hohe Bereitschaft mitzumachen, und das herausragende Engagement“, wie Prof. Hammer betont.

Allen Beteiligten zollt Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann großen Dank: „Es ist phänomenal, wie sich alle Beteiligten für die kurzfristige Impfstofflieferung und die Organisation des Impfstarts unter solch widrigen Bedingungen eingesetzt haben. Dass alles so gut geklappt hat, ist keinesfalls selbstverständlich und steht für das hohe Engagement und den besonderen Zusammenhalt im Stift.“ Die Aktion war zugleich ein guter Testlauf für die folgenden Impfdurchgänge, wenn weitere Mitarbeitergruppen nach und nach geimpft werden. Der Zeitpunkt für diese Impfungen ist aktuell noch ungewiss.