Nachrichten

St. Josef-Stift investiert in neuen MRT

Am langen Autokranausleger wurde der 14 Tonnen schwere Magnet ins Gebäude gehoben.
Im Schiffscontainer wurde der MRT angeliefert.
Mit Maschinenkraft gelangte der große Magnet ins Gebäude.
Auf Luftkissen und mit Muskeleinsatz ging es die letzten Meter voran.
Millimeterarbeit und Feinjustierung am Standort.
Wie Teile eines Ufos muten die Verkleidungselemente des MRT an.

14 Tonnen schwerer Magnet „schwebte“ durch die Wand

„Passt!“ – Das erlösende Wort fiel am Nachmittag um 15.33 Uhr. Viele Stunden Arbeit lagen da bereits hinter der achtköpfigen Mannschaft, die seit dem frühen Morgen den Transport des neuen Magnetresonanztomographen (MRT) in das Diagnostikzentrum des St. Josef-Stifts bewerkstelligte. Zuletzt war es Millimeterarbeit für den Koloss, denn das Herzstück des in Japan gefertigten MRT ist ein riesengroßer Dauermagnet, der allein schon 14 Tonnen auf die Waage bringt. Einfach durch die Tür schieben? Geht nicht!

Bereits im Juli waren die baulichen Vorbereitungen für die Anlieferung des MRT gestartet. Eine große technische Herausforderung waren aber am 27. August 2019 die letzten Meter innerhalb des Gebäudes. Technischer Leiter Peter Kerkmann: „Normale Betondecken halten üblicherweise 500 Kilogramm maximaler Belastung pro Quadratmeter stand. Um die 14 Tonnen Gewicht abzufangen, benötigten wir zusätzliche Stützen, die alle halbe Meter in der Etage unterhalb des Transportweges gesetzt werden mussten.“ Ein Riesenaufwand, da für die Stützen die Decken und der Estrich aufgeschnitten werden mussten. Auch auf dem Transportweg selbst musste der Estrich bis auf den Rohbeton komplett entfernt werden, da er sonst vom Gewicht zerdrückt worden wäre.

Um den Aufwand möglichst gering zu halten, wurde der kürzest mögliche Weg gewählt. Dafür ist in das neue Funktionsgebäude an der Liegendanfahrt eine große Wandöffnung geschnitten worden, durch die der neue MRT von einem Autokran mit 160 Tonnen Tragkraft hineingehoben wurde. Die letzten zehn Meter setzte der Koloss auf millimetergenau justierten Luftkissen fort; plus jede Menge Muskeleinsatz!

Am Ende des Tages ist Technischer Leiter Peter Kerkmann zufrieden, dass sein komplexer und eng getakteter Zeitplan aufgegangen ist. Noch am selben Abend kommt bereits der Estrich, um die für den Transport geschlagenen Wunden im Gebäude wieder zu heilen. „Die hohen Temperaturen haben allen Beteiligten das Letzte abverlangt“, so Kerkmann. Besonders erwähnt er aber die stiftseigenen Handwerker: „Die ständige und flexible Mithilfe unserer Handwerker und am Dienstag insbesondere unserer Schreiner hat viel dazu beigetragen, dass dieser Meilenstein gelungen ist.“

Für das Team von Hitachi liegt jetzt noch viel Arbeit an, um das Gerät vollständig aufzubauen und das Magnetfeld auszurichten. Allein zwei Wochen braucht der Magnet, bis er sich „akklimatisiert“ hat und der MRT das erste Mal hochgefahren werden kann.

Zum Thema

Der neue Niedrigfeld-MRT ersetzt das bisherige Gerät von 2007. Der neue Magnetresonanztomograph ist wieder ein offenes Gerät, das mit einer Magnetfeldstärke von 0,4 Tesla ideal auf das Leistungsspektrum und die Patienten des St. Josef-Stifts zugeschnitten ist. In technischer Hinsicht bietet das neue Gerät zusätzliche Mess-Sequenzen und mehr Komfort für Patienten. Durch die leise Arbeitsweise können die Patienten während der 30- bis 40-minütigen Untersuchung selbst mitgebrachte Musik hören oder sich mit einem daneben sitzenden Angehörigen unterhalten. Auch für die Mitarbeiterinnen wird die Bedienung des MRT angenehmer.