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Sendenhorst als Tor zur Welt

Viele Eindrücke und insbesondere neues medizinisches Wissen konnte die junge Ärztin (v. l.) Najat Ali Hijazi Roman aus Paraguay während ihrer zweimonatigen Hospitation, im Team rund um Chefarzt PD Dr. Daniel Windschall, in der Klinik für Kinder- und Jugenrheumatologie im St. Josef-Stift Sendenhorst, sammeln.
Viele Eindrücke und insbesondere neues medizinisches Wissen konnte die junge Ärztin (v. l.) Najat Ali Hijazi Roman aus Paraguay während ihrer zweimonatigen Hospitation, im Team rund um Chefarzt PD Dr. Daniel Windschall, in der Klinik für Kinder- und Jugenrheumatologie im St. Josef-Stift Sendenhorst, sammeln.

Hospitantin aus Paraguay in der Kinderrheumatologie des St. Josef-Stifts

Als die junge Ärztin, die aktuell einen Abschluss im Bereich der Kindermedizin anstrebt, im März 2022 in verschiedenen Zoom-Meetings mit den Sendenhorster Ärztinnen und Ärzten in Kontakt trat, war schnell der Gedanke geboren, sich im St. Josef-Stift fortzubilden. Ermöglicht wurde dies durch die Zusammenarbeit der Sendenhorster Fachklinik mit der Europäischen Gesellschaft für pädiatrische Rheumatologie (PReS). Darüber bestehen auch Patenschaften mit Kliniken in Indien und Paraguay. „Die Initiative passt gut zum St. Josef-Stift, denn auch sie vertritt unsere christlichen Werte“, erläutert PD Dr. Daniel Windschall. Ziel sei es, weltweit Kindern und Jugendlichen mit rheumatischen Erkrankungen durch einen internationalen Austausch besser zu helfen.

Chefarzt PD Dr. Daniel Windschall und sein Team gaben der Hospitantin einen Einblick in die medizinische Arbeit der Kinder- und Jugendrheumatologie. „Ob im Bereich Ultraschall, Injektion oder Medikation – ich habe hier viel lernen dürfen“, resümiert die 28-Jährige aus der paraguayischen Hauptstadt Asunción ihren zwei monatigen Aufenthalt. Auch die Mediziner und Medizinerinnen in Sendenhorst profitieren von dem Austausch, sagt Windschall: „Denn die Hospitanten stellen uns auch Krankheitsbilder aus ihrer Heimat vor, die wir gemeinsam betrachten.“ 2023 wird der Chefarzt selbst für einen Ultraschallkurs nach Paraguay reisen, um sein Wissen dort zu teilen.

Fachlich und medizinisch verfügt das St. Josef-Stift über das beste Wissen und die Ausstattung für die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. Doch wie kann man Kinder und Jugendliche in Ländern behandeln, in denen diese Voraussetzungen nicht gegeben sind? Eine Herausforderung, der sich Daniel Windschall mit seinem Team stellt: „Für uns ist es sehr spannend, in Videokonferenzen mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Krankenhäusern eine Lösung zu finden, wenn zum Beispiel ein bestimmtes Medikament dort nicht zur Verfügung steht. Da gilt es Alternativen zu finden.“

„Für die Hospitanten hier im St. Josef-Stift bieten sich gute Weiterbildungsmöglichkeiten“, erklärt Windschall. Der fachliche Austausch sei essenziell und für beide Seiten interessant. So konnte Najat Ali Hijazi Roman während ihres Aufenthalts nicht nur in Sendenhorst lernen, sondern auch an internationalen Kongressen in Prag (European Paediatric Rheumatology Congress) und Düsseldorf (Deutscher Kinder- und Jugendmedizin-Kongress) teilnehmen. Doch auch in Sendenhorst sei der Einblick in die interdisziplinäre Arbeit für die Hospitanten spannend. Windschall: „Ergo-, Physio- oder Reittherapie sind beispielsweise zusätzliche und wichtige Behandlungsmöglichkeiten, die im St. Josef-Stift durchgeführt werden. Für unsere Kolleginnen und Kollegen bietet das neue Ansätze für zusätzliche Therapieformen im eigenen Land.“

Für Najat Ali Hijazi Roman wird der Aufenthalt sowohl medizinisch als auch persönlich in guter Erinnerung bleiben: „Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, und für die einmalige Chance, in diesem tollen Team gearbeitet zu haben. Ich nehme viele Eindrücke mit nach Paraguay.“ Der Kontakt zur jungen Ärztin, die in Paraguay im Instituto de Prevision Social (IPS) arbeitet, soll weiter bestehen bleiben. Für die Zukunft sind darüber hinaus noch weitere Hospitationen beispielsweise mit Ärztinnen und Ärzten aus Indien geplant.