Nachrichten

Die neue Ausbildung für Pflegefachleute startet im Frühjahr

Unterschrift unter den Ausbildungsvertrag: Andreas Werner will Pflegefachmann in der Altenpflege werden, Jenny Lukas will in die Krankenpflege.

Generalistische Ausbildung wertet Berufsbild der Krankenpflege und Altenpflege auf

Premiere für die ersten Auszubildenden der neuen generalistischen Pflegeausbildung! Im April und Mai starten im Kreis Warendorf die ersten Kurse für die reformierte Ausbildung in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege, die zu dem neuen Berufsbild Pflegefachmann/-frau zusammengefasst wurden. Neu ist, dass sich Pflegeschülerinnen und –schüler nicht mehr ausschließlich bei den Pflegeschulen bewerben müssen, sondern auch den Weg über den Träger der praktischen Ausbildung wählen können.

Somit kann das St. Josef-Stift Sendenhorst erstmals eigene Auszubildende in der Krankenpflege aufnehmen und sie durch alle drei Lehrjahre begleiten. Dieses Modell habe sich bereits in der Altenpflegeausbildung bewährt. Wer den Schwerpunkt auf die Altenpflege legen will, kann sich – wie bisher – direkt bei der St. Elisabeth-Stift gGmbH für die Altenhilfeeinrichtungen in Sendenhorst, Albersloh, Everswinkel und Ennigerloh bewerben, so Jens Hinkemann, Ausbildungskoordinator im Pflege- und Betreuungsnetzwerk.

Pflegeberuf wird attraktiver

Ziel der generalistischen Ausbildung ist es, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. „Der reformierte Lehrplan vermittelt eine qualitativ hochwertige und zukunftsfähige Ausbildung, die zu einem international anerkannten Berufsabschluss führt. Pflegefachleute sind für die Arbeit in verschiedenen pflegerischen Versorgungseinrichtungen qualifiziert“, erläutert Aurelia Heda, Pflegedienstleitung im St. Josef-Stift.

Was ist neu an der Ausbildung? „Die Kranken- und die Altenpflege wachsen aufeinander zu: In der Altenhilfe wird immer mehr medizinische Pflege geleistet und umgekehrt müssen in den Krankenhäusern immer mehr alte Patienten und Menschen mit Demenz versorgt werden“, beschreiben Hinkemann und Heda. Deshalb sei die gemeinsame schulische Ausbildung mit Pflichteinsätzen in den ersten zwei Jahren und individuellen Vertiefungseinsätzen im dritten Lehrjahr der richtige Weg.

Kranken- und Altenpflege: Gemeinsamer Lehrplan, unterschiedliche Vertiefungseinsätze

Bislang besuchten Alten- und Krankenpflegeschüler unterschiedliche Schulen. Die Zentrale Krankenpflegeschule am St. Franziskus-Hospital Ahlen sowie das Edith-Stein-Kolleg Warendorf und das Haus der Pflege in Ahlen sind nun Pflegeschulen und vermitteln den angehenden Pflegefachmännern und –frauen denselben Lernstoff. Mit den praktischen Vertiefungseinsätzen im letzten Drittel der Ausbildung setzen die Pflegeschülerinnen und –schüler ihren individuellen Schwerpunkt, mit dem sie die Weichen in Richtung Kranken- oder Altenpflege stellen.

Das St. Josef-Stift und die Altenheime der St. Elisabeth-Stift gGmbH kooperieren nicht nur mit den drei Schulen im Kreis Warendorf, sondern auch mit LWL-Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe in Münster. Somit können angehende Pflegeschüler ein für sie wohnortnahes Angebot finden. Im praktischen Teil könnten das St. Josef-Stift und das St. Elisabeth-Stift  die meisten Pflichteinsätze direkt am Standort Sendenhorst anbieten. Lediglich für die Psychiatrie ist ein externer Einsatz erforderlich. Einsätze bei anderen Trägern werden aber gerne unterstützt, so wie auch Schüler von anderen Kliniken und Altenheimen für Praxiseinsätze in Sendenhorst willkommen sind.

Zum Thema: Pflegefachmann/-frau in der Krankenpflege/Altenpflege

Wer sich für die Ausbildung zum Pflegefachmann/-frau in der Kranken- oder Altenpflege interessiert, kann sich unter gleicher Adresse im St. Josef-Stift oder im St. Elisabeth-Stift bewerben. Bewerbungsvoraussetzung ist mindestens ein qualifizierter Hauptschulabschluss beziehungsweise Realschulabschluss. Sehr jungen Bewerbern wird ein Freiwilliges Soziales Jahr empfohlen, um das Berufsfeld kennen zu lernen und der Ausbildung persönlich gewachsen zu sein. Neben der Theorie sieht die Ausbildung circa dreimonatige Praxisphasen in der stationären Akutpflege im Krankenhaus, in der Langzeitpflege im Altenheim, in der ambulanten Alten- und Krankenpflege sowie maximal drei Wochen in der Kinderkrankenpflege vor. Weitere 500 Stunden können als Vertiefungseinsatz am Ende der Ausbildung frei gewählt werden. Der Start der Ausbildung zum Pflegefachmann/-frau ist im Kreis Warendorf zum 1. April, 1. Mai, 1. August, 1. September und 1. Oktober möglich.