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Krummer Rücken kann Lebensqualität stark einschränken

Dr. Christian Brinkmann erläuterte Ursachen, Diagnose und Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen und Instabilitäten.

Neue Staffel der Patientenakademie im St. Josef-Stift ist gestartet

Die neue Staffel der Patientenakademie im St. Josef-Stift startete am 11. Februar 2016 mit Dr. Christian Brinkmann. Der Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie erklärte, wie es im Laufe des Lebens zu ausgeprägten und schmerzhaften Verkrümmungen und Instabilitäten der Wirbelsäule kommen kann.

Eine Rolle spielt das Nachlassen des Bandapparats und der haltenden Muskulatur. Die Bandscheiben verlieren ihre Elastizität, sie schrumpfen und verlieren ihre Funktion, die Spannung zwischen den Wirbelkörpern zu halten. In der Folge können sich die Wirbelkörper gegeneinander verschieben. Auch Verkrümmungen der Wirbelsäule sind möglich; ein typisches Zeichen ist, wenn Betroffene nach vorne geneigt oder zur Seite aus dem Lot stehen. Häufig ist dies auch mit starken Schmerzen verbunden, weil die Muskulatur zum Ausgleich der Fehlstellung falsch belastet und überlastet wird.

Rückenschmerzpatienten empfiehlt Brinkmann: „Nicht jeder muss ins Fitnessstudio, aber es gibt Übungen, die man erlernen und zu Hause machen kann, um die Muskulatur zu kräftigen und die Wirbelsäule zu entlasten.“ Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule könnten zwar nicht rückgängig gemacht werden, zumindest könne aber ein Fortschreiten vermieden oder verzögert werden.

Ohne Muskelaufbau hat der Körper das Bestreben, die entstandene Fehlstellung und Instabilität der Wirbelsäule selbst zu korrigieren. Dies erfolgt durch Anbau von Knochen, um die Wirbelsäule zu stabilisieren: außen um den Wirbelkörper herum und fatalerweise auch in den Rückenmarkkanal hinein. Die dadurch entstehende Enge (Spinalkanalstenose) kann schmerzhaft auf das Rückenmark drücken sowie Schwäche und Lähmung in den Beinen hervorrufen.

Im Vortrag erklärte Dr. Brinkmann, wie das Krankheitsbild diagnostiziert werden kann und zeigte am Modell die operativen Behandlungsmöglichkeiten. Viele Zuhörer nutzten auch die Gelegenheit, mit den Ärzten persönlich ins Gespräch zu kommen.