Kältekammer

Ganzkörperkältetherapie bei minus 110 Grad

Sie ist wieder da: Die Ganzkörperkältetherapie! Seit Anfang April 2025 ist die neue Kältekammer im St. Josef-Stift in Betrieb. Bei minus 110 Grad Celsius entfaltet die Kältetherapie ihre entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung: Ein Segen insbesondere für Menschen mit Rheuma oder einer chronischen Schmerzerkrankung. Mit der Investition in diese technisch aufwändige Therapieform knüpft das St. Josef-Stift an eine seit 1984 bestehende Tradition an: Damals eröffnete die europaweit erste Kältekammer im St. Josef-Stift in der kurz zuvor gegründeten Klinik für Rheumatologie und sorgte für eine Sensation.


 
-60 Grad in der Vorkammer, -110 Grad in der Hauptkammer

-60 Grad in der Vorkammer, -110 Grad in der Hauptkammer

Zwei-Kammer-System mit -60 Grad und -110 Grad

Die mittlerweile dritte Kältekammergeneration im St. Josef-Stift wird elektrisch betrieben und funktioniert im Zwei-Kammer-System: In der Vorkammer mit minus 60 Grad Celsius gewöhnt sich der Körper an die Kälte, bevor es für maximal drei Minuten in die Hauptkammer mit minus 110 Grad Celsius geht.

 
Europaweit erste Kältekammer stand in Sendenhorst

Die Idee der therapeutisch wirkenden Ganzkörperkältetherapie hatte der Gründungschefarzt Prof. Dr. Reinhard Fricke aus Japan mitgebracht. Im Lendenschurz hatte er das Verfahren dort getestet und für gut befunden. Das Problem: Eine Kältekammer gab es damals nicht am Markt und wurde deshalb vom St. Josef-Stift in Kooperation mit der Westfalen Gas AG als Prototyp in Münster entwickelt. Die extreme Kälte lieferte Stickstoff, ein Nebenprodukt der Edelgasproduktion. Als die Kältekammer 1984 in Sendenhorst eröffnet wurde, erzeugte diese Neuheit ein bundesweites Medienecho.


Kälte lindert Rheuma und chronische Schmerzen

Testlauf in der Kältekammer. Üblicherweise erfolgt die Ganzkörperkältetherapie in Badekleidung.

Testlauf in der Kältekammer. Üblicherweise erfolgt die Ganzkörperkältetherapie in Badekleidung.

„Die Kältekammer ist ein Alleinstellungsmerkmal für unsere Rheumaklinik. Viele Patienten empfinden die Ganzkörperkältetherapie als schmerzlindernd und wohltuend und profitieren davon“, erklärt PD Dr. Peter Korsten, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie.  Beispielsweise seien bei der häufig vorkommenden Rheumatoiden Arthritis in wissenschaftlichen Studien antientzündliche Effekte auf Zellebene nachgewiesen worden. Es fehlten aber Langzeitstudien: „Hier sehe ich uns in der Verantwortung, eine datenbasierte wissenschaftliche Grundlage zu schaffen, zumal wir hierfür die Voraussetzungen haben.“

Auch für Kinder und Jugendliche mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung oder einer chronischen Schmerzerkrankung sei die Ganzkörperkältetherapie „sehr effektiv“, so PD Dr. Daniel Windschall, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie. „Für unsere Klinik ist die Kältekammer ein Aushängeschild. Die Wirkung ist vor allem bei einigen Patienten, die oft von Schüben einer juvenilen idiopathischen Arthritis geplagt sind, gut.

Extremkälte stärkt das Immunsystem

„Die aktuelle Ganzkörperkältetherapie erlebt aktuell einen regelrechten Hype, nicht nur im Spitzensport als fester Bestandteil der Regenerationsstrategie, sondern auch im Fitness- und Wellnessbereich“, erklärt Therapieleitung Dr. Heike Horst. Therapeutisch unterstütze die Extremkälte beispielsweise auch bei Hauterkrankungen, bei der Unterstützung des Immunsystems, Förderung der Lebensqualität durch bessere Schlafqualität, Steigerung der mentalen Belastbarkeit durch Reduktion der Stresshormone oder auch beim Abnehmen durch Stimulierung des Fettgewebes. 

 

Kältekammer: Öffnungszeiten und ambulante Termine

Die Kältekammer ist für stationäre Patientinnen und Patienten des St. Josef-Stifts (Rheuma / chronische Schmerzerkrankung), kann aber auch ambulant von Selbstzahlern genutzt werden. 

Öffnungszeiten: Mo. – Fr., 8 – 9 Uhr und 13 – 14 Uhr

Terminvereinbarung: Therapieplanung, Tel. 02526 300-1610

Nutzungsvoraussetzung: Ausgefüllte und unterschriebene Checkliste mit Ausschlusskriterien

Kosten für Selbstzahler: 28 Euro / für Mitarbeitende ermäßigt


 
Über die dritte Kältekammergeneration freuen sich (v.l.) Dr. Ansgar Klemann, Peter Kerkmann und Daniel Hinz, PD Dr. Daniel Windschall, PD Dr. Peter Korsten und Dr. Heike Horst.
Die Ganzkörperkältetherapie bei knackigen minus 110 Grad Celsius ist seit mehr als 40 Jahren ein Aushängeschild des St. Josef-Stifts. Über die dritte Kältekammergeneration freuen sich (v.l.) Dr. Ansgar Klemann, Peter Kerkmann und Daniel Hinz, PD Dr. Daniel Windschall, PD Dr. Peter Korsten und Dr. Heike Horst.

Terminvereinbarung

Anmeldung im Therapiezentrum
Anmeldung im Therapiezentrum
02526 300-1610
therapiezentrum@st-josef-stift.de
 

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