26. Adventssymposium im St. Josef-Stift Sendenhorst








Das St. Josef-Stift Sendenhorst war am ersten Adventswochenende wieder Treffpunkt vieler Rheumatologinnen und Rheumatologen im St. Josef-Stift Sendenhorst. Die 26. ärztliche Fortbildung des Rheumatologischen Kompetenzzentrums Nordwestdeutschland hatte interessante Referentinnen und Referenten aus der internistischen Rheumatologie, der Kinderrheumatologie und der Rheumaorthopädie eingeladen. Neben dem fachlichen Input stand auch der Austausch im Mittelpunkt. Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann machte eingangs deutlich, dass das St. Josef-Stift in der Rheumatologie weiter auf Spezialisierung und Qualität setzt. "Wichtig ist aber, dass die Kooperation gut funktioniert: Mit unseren Partnern im niedergelassenen Bereich, aber auch im klinischen Bereich in den Fachgebieten, die wir selber nicht anbieten."
Gewohnt souverän führte Prof. Dr. Michael Hammer, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie, durch das Programm. Als ausgewiesene Expertin für Axiale und Psoriasis-Arthritis begrüßte er Privatdozentin Dr. Uta Kiltz vom Rheumazentrum Ruhrgebiet. Sie stellte Studien vor sowie neueste Erkenntnisse und den Gold-Standard bei Diagnostik und Therapie. Aus dem Fachgebiet der Kinderrheumatologie hatte Chefarzt PD Dr. Daniel Windschall Prof. Dr. Gerd Horneff aus der Asklepios-Klinik Sankt Augustin eingeladen. Er gab ein Update gab zur medikamentösen Therapie der Juvenilen idiopathischen Arthritis. Seinen Vortrag reicherte er mit Studiendaten und interessanten Fallbeispielen an.
In seiner Zusammenfassung von Kongressneuigkeiten griff Prof. Dr. Hammer aufschlussreiche Erkenntnisse zum Zusammenhang von Covid-19 und einer rheumatologischen Grunderkrankung auf. Unterschiedliche internationale Studien bestätigen die Tendenz, dass Menschen mit Rheuma ein höheres Risiko haben, an Covid-19 zu erkranken und einen schwereren Verlauf mit einer Krankenhaus- und Intensivbehandlung zu haben.
Prof. Dr. Ina Kötter, Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, stellte die autologe Stammzelltransplantation bei einer Autoimmunerkrankung wie Rheuma vor. Ihre Ausführungen belegte sie mit zahlreichen Studienergebnissen. Ihr Fazit: "Die Therapie ist aggressiv, aber wirksam." Aus der Klinik für Rheumatologie im St. Josef-Stift stellte Oberarzt Dr. Michael Renelt zwei interessante Fallbeispiele einer Monarthritis am rechten Handgelenk vor. Mit einer Differenzialdiagnose und vielen Indizien offenbarte sich in beiden Fällen eine Chondrocalcinose.
Als letzten Referent begrüßte Dr. Ludwig Bause, Chefarzt der Klinik für Rheumaorthopädie, Prof. Dr. Ralph Gaulke von der Medizinischen Hochschule Hannover. Was geht noch konservativ in der orthopädischen Rheumatologie, bevor eine Operation erforderlich ist? Dieser Frage ging der Präsident der rheumaorthopädischen Fachgesellschaft nach und zeigte, wie mit Thermotherapie, physikalischer Therapie, Hydrotherapie, Radiosynoviorthese, Ergotherapie und orthopädietechnischer Versorgung mehr Lebensqualität erreicht werden kann. Zu allen Therapieformen zeigte er Chancen, aber auch Grenzen und Nebenwirkungen auf.
Die Fortbildung war wieder begleitet von einer Ausstellung der Industrie. Mit dem TED-System konnte das Fachpublikum das frisch erworbene Wissen überprüfen.
- Alle Vorträge sind im Laufe des 29. November auf dem YouTube-Kanal des St. Josef-Stifts unter diesem Link abrufbar: https://www.youtube.com/playlist?list=PL_YcCt16Rj4QUovZsl-sTeNTzNmzk6k2