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Hundertjähriges Jubiläum der Schule im St. Josef-Stift

Über 80 Gäste nahmen an der Jubiläumsfeier im Spithöver-Forum teil.
Über 80 Gäste nahmen an der Jubiläumsfeier im Spithöver-Forum teil.
"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen" war das Motto der Feier.
"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen" war das Motto der Feier.
Schulleiter Peter Heidenreich führte durch den feierlichen Nachmittag, den er und sein Team organisiert hatten.
Schulleiter Peter Heidenreich führte durch den feierlichen Nachmittag, den er und sein Team organisiert hatten.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1925 ist innerhalb und außerhalb der Schule im St. Josef-Stift viel passiert. Jetzt feierte die Institution ihr 100-jähriges Bestehen, denn die ersten Aufzeichnungen der Schule stammen aus dem Jahr 1925. Im Spithöver-Forum im St. Josef-Stift fanden sich zur Feier des Tages über 80 Gäste ein, die die Schule so, wie sie heute ist, begleiten und begleitet haben. „Die alte Lady will gefeiert werden“, sagt Schulleiter Peter Heidenreich.

Die Feier stand unter dem Motto

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“,

ein Zitat von Aristoteles. Nach dieser Lebensart wird an der Schule unterrichtet und gelebt, denn „sie hilft den erkrankten Kindern, ihr Boot zu steuern, dem Wind standzuhalten und ihn zu nutzen“, erklärte Heidenreich in seiner Rede. Das spiegelte sich auch in der Tischdekoration wider, denn die Schülerinnen und Schüler hatten passend zum Thema Boote mit persönlichen Grußworten und Glückwünschen an die Schule gebastelt. 

Zur Veranschaulichung der Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Klinikschule hatten die Kinder und Jugendlichen außerdem in Zusammenarbeit mit dem Schulteam einen Animationsfilm erstellt: „Eines der medialen Projekte, die wir neben dem Unterricht mit den Schülern umsetzen“, so Lehrerin Tina Docter.

Katrin Reuscher, Bürgermeisterin der Stadt Sendenhorst, sieht im Bestehen der Schule, die in Trägerschaft der Stadt Sendenhorst ist, eine Umsetzung des Grundgesetzes: „Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung, aber Menschen haben verschiedene Bedürfnisse. Darauf nimmt die Schule Rücksicht und schafft Chancengleichheit“. PD Dr. Daniel Windschall, Chefarzt der Kinder- und Jugendrheumatologie, betont: „Deswegen ist die Schule ein besonders wichtiger Baustein im Therapieplan der Kinder und Jugendlichen“. Und auch Martin Wellnitz, Schulaufsicht aus dem Bereich der Inklusion der Bezirksregierung Münster, lobt die Arbeit in der Klinikschule: „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Partner macht aus der Schule nicht nur einen Lernraum, sondern einen Lebensraum für die Kinder.“

Stefanie Ritzmann ist eine ehemalige Schülerin der Klinikschule. Die Contergangeschädigte verbrachte sieben Jahre ihrer Kindheit im Sendenhorster Krankenhaus. Dass sie zur Jubiläumsfeier ihrer damaligen Schule kommt, war ihr besonders wichtig. „Ich finde es schön und unterstützenswert, dass die Kinder hier die Möglichkeit bekommen, den Anschluss an die Bildung zu halten“, sagt sie.

Unter den Gästen waren außerdem viele ehemalige Kollegen und Kolleginnen aus dem Schulteam sowie der ehemalige Schuleiter Norbert Herberhold. Auch andere Schulleitungen der umliegenden Klinikschulen kamen nach Sendenhorst, um den runden Geburtstag der Schule im St. Josef-Stift zu feiern und sich auszutauschen. Bei Kaffee und Kuchen konnten die Gäste den feierlichen Nachmittag ausklingen lassen.