Nachrichten

Arbeitseinsatz mit Mensch und 1 PS

Holzrücken als Hobby
Roland Jansing hat ein ungewöhnliches Hobby. Mit Kaltblutpferden ist er als Holzrücker im Einsatz.
Mensch und Tier muss abgestimmt sein beim Holzrücken
Nicht nur vom Holzrücker sondern auch vom Pferd wird höchste Konzentration gefordert.
Hobby-Fuhrmann Roland Jansing
Pferd Moritz und Fuhrmann Roland Jansing sind ein gutes Team.

Manche halten Pferde zum Reiten. Und andere zum – Holzrücken. Roland Jansing, Orthopädiemechaniker aus der Orthopädischen Werkstatt des St. Josef-Stifts, hat seit einigen Jahren das alte Fuhrmannshandwerk für sich entdeckt. Zusammen mit seiner Frau Sabine und den beiden Kaltblütern Moritz und Little Joe ist er in Wäldern im Einsatz, wenn Baumstämme aus unwegsamem Gelände geborgen werden müssen. Ein Arbeitseinsatz mit Mensch und einer Pferdestärke.

Moritz ist ein 800 Kilogramm schweres Nederlands Trekpaard und zieht 300 bis 500 Kilogramm schwere entastete Stämme scheinbar mühelos über den Waldboden. Die Kraft des Tieres in die richtige Bahn zu lenken, ist dabei die große Kunst – sonst gibt es blaue Flecken. „Pferd und Mensch müssen sich hundertprozentig vertrauen und eine feste Einheit bilden“, so Roland Jansing. Der Fuhrmann muss den Wald und die Bodenverhältnisse „lesen“ und den kürzesten und leichtesten Weg für das Pferd finden.

Das Pferd reagiert auf klare Leinen- und Stimmkommandos. Andersherum muss der Mensch sein Pferd sehr genau kennen, wann Grenzen erreicht sind. Jansing: „Man schaut dem Pferd in die Augen und weiß, was geht und wann eine Pause mit Motivation und Streicheleinheit erforderlich ist.“ Legt sich das Pferd ins Geschirr und zieht, dann ist volle Konzentration erforderlich: „Der Stamm kann springen, Äste schlagen hoch oder man zieht einen anderen Stamm um. Das kann gefährlich werden.“ Auch ist es anstrengend, hinter dem Zuggespann herzurennen, wenn das Pferd erstmal in Schwung gekommen ist.

Das Holzrücken mit dem Pferd  hinterlässt im Wald wenig Spuren und verdichtet nicht den Boden. Für kleinere Einsätze in engem Gelände werden Roland und Sabine Jansing mittlerweile mit ihrem Trekpaard Moritz und dem Brabanter „Little Joe“ gebucht und machen aktuell eine zertifizierte Ausbildung für das Führen von Zugtieren im Forstbereich.  Auch freuen sie sich auf ihrer kleinen Hofanlage in Handorf-Dorbaum über Besuch von Schulklassen und Kindergruppen, denen sie im benachbarten Übungswäldchen ihr Handwerk zeigen. Zur Internetseite geht es hier entlang: www.rueckbar.de