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Agnes Descher komplettiert das Team der ehrenamtlichen Seelsorge

Das Team der ehrenamtlichen Seelsorge im St. Josef-Stift hat Verstärkung bekommen: Agnes Descher ist seit Abschluss ihrer Fortbildung einmal wöchentlich auf der Station B1 und hat Zeit und ein offenes Ohr für chronisch kranke Rheumapatienten. Insgesamt sind es sechs Ehrenamtliche, die gemeinsam mit Krankenhausseelsorger Gerold Gesing Gespräche anbieten, wenn Patienten dies wünschen.

Für Agnes Descher war die Entscheidung für dieses Ehrenamt eine Herzenssache. Als frühere Mitarbeiterin am Krankenhausempfang spürte sie den großen Redebedarf bei Patienten, doch am Empfang war selten Zeit und schon gar nicht der richtige Ort für intensive Gespräche. Mit dem Ruhestand stand für sie fest: „Ich wollte etwas Handfestes machen, etwas Neues, das mich herausfordert und wo ich meine Persönlichkeit und meine Lebenserfahrung einbringen kann.“

In der Fortbildung beim Bistum Münster bereitete sie sich intensiv auf ihre neue Aufgabe vor. Selbsterfahrung, die Bedeutung der Seelsorge im Krankenhaus, Gesprächsführung und Rollenspiele und immer wieder Reflexion in der Gruppe waren ein gutes Übungsfeld. Parallel absolvierte sie 50 Praxisstunden im St. Josef-Stift, wo sie gut begleitet wurde in Gesprächen mit Gerold Gesing und  den ehrenamtlichen Mitstreiterinnen Elisabeth Böcker, Lydia Hayduk, Margarethe Mayer, Edith Schmeken und Dr. Marie-Luise Schweppe-Hartenauer.

Der Patient ist in einer Ausnahmesituation. Das seelsorgliche Gespräch ist ein Angebot. Ob es der Patient annimmt, weiß man nicht, wenn man an die Zimmertür klopft.
Krankenhausseelsorger Gerold Gesing

Corona bremste die Praxiseinsätze zunächst aus, doch Gerold Gesing schätzt sich glücklich, dass im Gegensatz zu vielen anderen Kliniken im St. Josef-Stift bereits Mitte 2020  Ehrenamtliche in der Krankenhausseelsorge ihren Dienst am Patientenbett wieder aufnehmen konnten. Gesing: „Das zeigt die große Wertschätzung der Seelsorge, die ein wichtiger Teil des St. Josef-Stifts ist.“

Agnes Descher ist nun festes Mitglied des ehrenamtlichen Seelsorgeteams, in dem alle sechs Ehrenamtlichen jeweils eine feste Station übernehmen. Dadurch wachsen gute Kontakte. „Auf der Station B1 bin ich sehr herzlich aufgenommen worden“, erzählt Agnes Descher.  „Chronische Rheumaschmerzen verändern die Menschen und beeinflussen das ganze Leben. Vor allem junge Menschen plagen Zukunftsängste in Bezug auf den Arbeitsplatz und die Anforderungen in der Familie.“ Berührt ist Agnes Descher von der Offenheit in den Gesprächen: „Das Vertrauen der Patienten ist ein Geschenk. Es ist aber auch eine große Verantwortung.“ Bei den Treffen des Seelsorgeteams oder wann immer zwischendurch akuter Bedarf besteht, werden belastende Gespräche reflektiert.

• Wer sich für das Ehrenamt in der Krankenhausseelsorge interessiert, kann Kontakt aufnehmen zu Gerold Gesing, seelsorge@st-josef-stift.de. Der nächste Vorbereitungskurs beim Bistum startet im  September.