Das Wunder der Begegnung: Zwei neue Ehrenamtliche in der Seelsorge


Neue Wege in der Seelsorge: Ehrenamtliche tun Dienst am Krankenbett
Zeit haben und zuhören – das ist ein großes Geschenk für Menschen, die mit Schmerzen oder einer chronischen Erkrankung leben. Die Krankenhausseelsorge im St. Josef-Stift hat mit Margaretha Mayer und Dr. Marie-Luise Schweppe-Hartenauer nun zwei weitere ausgebildete Ehrenamtliche, die einmal in der Woche Kranke besuchen und ein Gesprächsangebot machen. Am 24. Oktober 2017 erhielten sie ihre Urkunden, womit sie offiziell mit dem Segen und Auftrag der Kirche zu ihrem Dienst ausgesendet wurden.
Pfarrer Wilhelm Buddenkotte hatte für die Andacht die Geschichte der wunderbaren Heilung des Blinden ausgewählt. „Krankheit ist im Leben eine Unterbrechung, um über sich, den Glauben und den Sinn des Lebens nachzudenken“, so Buddenkotte. Den beiden ehrenamtlichen Seelsorgerinnen gab er mit auf den Weg: „Sie werden keine medizinischen Wunder vollbringen, aber durch zuhören und da sein können Sie ein Wunder in der Begegnung ermöglichen, das helfen kann, die Krankheit anzunehmen und in diesem Sinne Heilung zu schenken.“
Johann Grabenmeier, der vor seinem Ruhestand als Krankenhausseelsorger die Ausbildung der beiden Ehrenamtlichen als Mentor begleitet hatte, bedankte sich bei beiden für ihr Engagement. Dabei würdigte er auch den Mut zum Perspektiv- und Rollenwechsel: Dr. Marie-Luise Schweppe-Hartenauer, die als frühere Anästhesie-Chefärztin nun als Seelsorgende den Dienst am Patienten versieht, und die pensionierte Grundschullehrerin Margaretha Mayer, die seit vielen Jahren bei der Telefonseelsorge ihr Ohr leiht und nun auch mit den Augen ihr Gegenüber ganzheitlich wahrnehmen will.
Die Seelsorge hat im St. Josef-Stift seit rund 130 Jahren Tradition. Stifter Josef Spithöver wusste schon damals, dass zur Heilung nicht nur Medizin, Pflege und Therapie wichtig sind, sondern auch für die Seele gesorgt werden müsse. „Das ist für unser Haus wichtig und wird es auch in der Zukunft sein“, betonte Geschäftsführer Werner Strotmeier. Hat es in früheren Zeiten phasenweise sogar zwei Priester im Haus gegeben, betonte Strotmeier mit Blick auf das Ehrenamt: „Unsere Aufgabe ist es, neue Formen in der Seelsorge zu finden.“ Aktuell machen sechs Ehrenamtliche wöchentlich Krankenbesuche; Ansprechpartnerin und Mentorin ist Krankenhausseelsorgerin Birgit Hollenhorst.