Händehygiene schützt vor Infektionen



Aktionstag Saubere Hände im St. Josef-Stift
„Händehygiene ist die effektivste Möglichkeit, um Infektionen zu vermeiden“, sagt Ludger Pauli, Hygienefachkraft. Kein Wunder: Mit den Händen werden Patienten begrüßt, gepflegt, untersucht, Medikamente vorbereitet und Verbände gewechselt. Somit drehte sich beim Aktionstag Saubere Hände im St. Josef-Stift Sendenhorst am 20. Oktober 2015 alles rund um die Händehygiene, um die richtige Technik der Desinfektion, aber auch um den Hautschutz, denn Desinfektionsmittel auf verletzten Hautstellen brennt.
Über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Interessierte nutzten das Informationsangebot und machten den Praxistest: Im Schwarzlicht der Bluebox wurde nämlich sichtbar, welche Hautpartien nicht genügend Desinfektionsmittel abbekommen hatten. Oft würden kleine Hautfalten, der Daumen, die Fingerzwischenräume, Fingerkuppen und Nagelfalze vergessen, wissen die Hygienefachkräfte Ludger Pauli und Markus Geilen um die Tücken. Die beiden hatten den Aktionstag vorbereitet und mit Unterstützung von Hygienebeauftragten aus der Pflege durchgeführt.
„Händewaschen unter Wasser tötet lediglich 80 Prozent der Keime ab“, so Pauli. Drei Milliliter Desinfektionsmittel beseitigten bei einer Einwirkzeit von 30 Sekunden dagegen 99,9 % der patogenen (krankmachenden) Keime. Pflegekräfte auf einer allgemeinen Krankenpflegestation würden sich etwa 40 Mal am Tag die Hände desinfizieren, im OP-Bereich oder auf Intensivstationen sind es sogar 70 Mal. Erfahrene Pflegekräfte integrieren die Einwirkzeit sinnvoll in die Arbeitsläufe, so dass keine „Wartezeiten“ entstehen.
Keimschutz erfordert aber auch wirksamen Hautschutz. Mit einem häufigen Vorurteil räumte Markus Geilen auf: „Nicht das Desinfizieren trocknet die Haut aus, sondern das Händewaschen.“ Moderne Desinfektionsmittel enthielten bereits rückfettende Stoffe. Zusätzlich empfehlen die Hygienefachkräfte, die Haut regelmäßig einzucremen: „So oft es geht!“ Ein erbsengroßer Tropfen schützender Hautcreme zieht schnell ein und bildet einen Film, so dass die Arbeit direkt weiter gehen kann. In Pausen und nach der Arbeit sei eine pflegende Hautcreme mit einem höheren Fettgehalt ratsam.