Musikalische Völkerverständigung mit Esprit, Charme und Witz


Junges Trio von „Live Music Now!“ gab hochkarätiges Konzert im St. Josef-Stift
Was im echten Leben nicht immer gelingt, harmonierte im Spithöver-Forum des St. Josef-Stifts perfekt: Musiker mit drei unterschiedlichen Nationalitäten sprangen gestern nur so durch die Werke internationaler Komponisten und parlierten in vielen verschiedenen musikalischen Sprachen. Ein Highlight in der Patientenkonzertreihe des St. Josef-Stifts, das noch dazu ein Geschenk der Yehudi-Menuhin-Stiftung „Live Music Now!“ war.
„Die Stiftung fördert junge begabte Musiker, und für die Unterstützung geben sie ihr Können für Menschen, die nicht in öffentliche Konzerte gehen können“, erklärte Franziska Freifrau von Boeselager die simple Idee, mit der es der begnadete Geiger Yehudi Menuhin über seinen Tod hinaus ermöglicht, dass kranke, alte oder beeinträchtigte Menschen in den Genuss hochklassiger Live-Musik kommen.
Das Trio mit dem russischen Flötisten Rustem Sakhabiev, der deutschen Cellistin Lydia Schlegel und der japanischen Pianistin Risa Adachi begeisterte. Alle drei sind oder waren Masterstudenten an der Musikhochschule Münster und spielen in unterschiedlichen, zum Teil preisgekrönten Ensembles.
Rustem Sakhabiev führte gekonnt durch das Programm und zog mit seinem ausdrucksstarken und bewegtem Flötenspiel nicht nur Ohren, sondern auch die Blicke auf sich. Der Musik verlieh er Leben, ließ die Flötentöne zu den Barockwerken Händels, Bachs und Telemanns buchstäblich tanzen. Das Ensemble war sehr gut aufeinander eingespielt, zehrte von der Erfahrung und nutzte im St. Josef-Stift gerne die Gelegenheit zu experimentieren.
So international das Trio, so vielfarbig und facettenreich war auch das Programm gewählt: Barock, Romantik und Moderne, sogar Ballett- und Volksmusik waren als roter Faden in den Spannungsbogen eingewebt – gesponnen hatten ihn deutsche, spanische, französische, argentinische und russische Komponisten. Um eine Zugabe kamen die drei jungen Musiker nicht herum. Sie verabschiedeten sich augenzwinkernd mit dem Klassiker der Comedian Harmonists „Mein kleiner grüner Kaktus“.