Spitzenmedizin gibt’s auch auf dem Land



Gesundheitspolitiker Prof. Karl Lauterbach auf Stippvisite im St. Josef-Stift
Das Thema Stärkung der medizinischen Grundversorgung im ländlichen Raum war der eigentliche Grund, warum Prof. Karl Lauterbach auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 24. Januar 2019 nach Sendenhorst gereist war. Dass auf dem Land aber auch Spitzenmedizin zu finden ist, hochspezialisiert und mit überregionaler Strahlkraft, das zeigte der Sendenhorster Bundestagsabgeordnete Bernhard Daldrup seinem Fraktionskollegen und Gesundheitsexperten Lauterbach vorab im St. Josef-Stift.
Internistische Rheumatologie, Rheumaorthopädie und Kinder- und Jugendrheumatologie in drei Fachabteilungen interdisziplinär verzahnt ist ein Alleinstellungsmerkmal der Fachklinik, wie der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Michael Hammer darlegte. Aber auch der nahtlose Übergang von operativ versorgten Patienten in die orthopädische Reha-Klinik am gleichen Standort ist ein starkes Pfund, wie Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann erläuterte. Patienten sind heute gut informiert und nehmen für Qualität weite Wege in Kauf, so Kuratoriumsvorsitzender Werner Strotmeier.
In fünf bis zehn Jahren eskaliert der Pflegekräftemangel
Aber wie wird sich die Situation in Zukunft entwickeln? Stichwort Pflegekräftemangel: Die Politik versucht mit Personaluntergrenzen gegenzusteuern. Lauterbach sagte aber auch, dass Krankenhäuser in Randlagen Probleme haben werden, die notwendigen Fachkräfte zu gewinnen. Die Situation werde sich in etwa fünf bis zehn Jahren weiter verschärfen, wenn die Babyboomerjahrgänge kränker und pflegebedürftig werden und in den zahlenmäßig dünner besetzten jungen Jahrgängen nicht genügend Pflegekräfte ausgebildet sind.
Hoher Standard im Stift auch für gesetzlich versicherte Patienten
Lauterbach, ein Streiter gegen „Zwei-Klassen-Medizin“, schaute sich zum Abschluss noch ein hochmodernes Drei-Bett-Patientenzimmer an. „Wir legen Wert darauf, gute Medizin und Unterbringungsqualität für alle Patienten anzubieten“, so Klemann. Rheumapatient Leo Hark, einst Libero bei Fortuna Köln, ließ sich gerne mit dem studierten Mediziner und Rheinländer Lauterbach auf ein Fachgespräch ein und legte dar, warum er seit mehr als 30 Jahren aus dem rheinischen Landesteil ins westfälische Sendenhorst zur Behandlung fährt.