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Standort Sendenhorst auf dem Überholgleis

Politik trifft Praxis: MdL Henning Rehbaum (r.) und Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann.

MdL Henning Rehbaum im Stift: Mitarbeitergewinnung von zentraler Bedeutung

Es ist schon etwas Besonderes, dass vor den Toren eines großen Oberzentrums eine Fachklinik ansässig ist, die Patienten aus einem bundesweiten Einzugsgebiet anzieht. Der Schlüssel zum Erfolg: Qualität. In Zeiten des demografischen Wandels gilt das auch für das Finden und Binden von Fachkräften. Über dieses und andere Zukunftsthemen tauschten sich Landtagsabgeordneter Henning Rehbaum und Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann im St. Josef-Stift aus.

Wie die Patienten kommen auch viele Mitarbeiter des Stifts von außerhalb nach Sendenhorst. Die Abläufe in einer modernen Fachklinik böten attraktive Arbeitsbedingungen, so Klemann. „Wir sind bei der Mitarbeitergewinnung vergleichsweise gut aufgestellt. Darauf wollen wir uns aber nicht ausruhen, um auch künftig das große Fachwissen zu halten und die besondere Atmosphäre im Haus zu bewahren.“ Die Pflege, eine besonders umworbene Berufsgruppe, brauche gute Rahmenbedingungen und verdiene in der öffentlichen Wahrnehmung mehr Wertschätzung.

Bei der Wohnortwahl ist Münster zwar sehr beliebt, aber auch teuer, so dass Sendenhorst wie auch andere Kommunen rund um Münster an Attraktivität gewinnen. Neue Bürger sind potenziell auch neue Mitarbeiter. In dem Zusammenhang nannte Rehbaum die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der WLE-Strecke eine „Riesenchance für Sendenhorst“: „Davon werden beide Ortsteile sehr profitieren, weil sie durch die schnelle Zugverbindung näher an Münster heranrücken.“ Auch Patienten und Mitarbeiter könnten auf der Schiene in hochmodernen und sehr leisen Zügen am Stau vorbeifahren.

Als wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion informierte sich Rehbaum auch über weitere Planungen im Stift. „Für die Krankenhäuser sind die großen Investitionen unter anderem in die IT-Infrastruktur eine Riesenherausforderung“, legte Klemann dar. Die Forderung nach einer höheren Beteiligung des Landes an den Investitionen der Krankenhäuser ist ein Dauerbrenner der Politik. Erfüllen müsste sie Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann, ein anerkannter Fachmann im Gesundheitswesen, auf dessen Durchsetzungskraft und Willen zu Reformen die Krankenhausverantwortlichen bauen und vertrauen. Klemann: „Wir haben noch Pläne in der Tasche.“