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Wundermittel ohne Nebenwirkungen

Dr. Heike Horst (Mitte) wurde von Angelika Reimers und Otto Koebbert als Referentin des Gesundheitstages begrüßt.

9. Sendenhorster Gesundheitstag: Fit und beweglich bis ins hohe Alter

Bewegung ist ein Schlüssel für Lebensqualität im Alter. Somit widmete sich der 9. Sendenhorster Gesundheitstag dem Thema „Fit und beweglich bis ins hohe Alter“. Angelika Reimers, die den Tag in Kooperation mit dem Seniorenbeirat der Stadt Sendenhorst und dem St. Josef-Stift organisiert hatte, begrüßte im Spithöver-Forum des St. Josef-Stifts als Referentin Dr. Heike Horst, die als Therapieleitung im Reha-Zentrum am St. Josef-Stift täglich Menschen hilft, Kraft, Ausdauer und Koordination für den Alltag zu trainieren.

Mehr als die Hälfte der Deutschen ist über 50 Jahre alt. Daraus erwächst der Gesellschaft eine große Herausforderung, die nur als Gemeinschaftsaufgabe von Medizin, Wissenschaft und Kultur bewältigt werden kann. Bewegung und Sport haben positive Einflüsse auf die Hormonbildung, die Hirnleistung, das Immunsystem und die Psyche. Sie beeinflussen also nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern steigern das gesamte Wohlbefinden. „Wenn es diese positiven Wirkungen als Medikament gäbe, wäre das eine Jahrhunderterfindung. Wir haben es aber täglich vor den Füßen“, ermutigte die promovierte Sportwissenschaftlerin, sich des Wundermittels Bewegung zu bedienen.

Um sich fit zu halten, ist nicht unbedingt ein Fitnessstudio erforderlich. Viele Situationen im Alltag können für kleine, aber effektive Übungen genutzt werden, die noch dazu Spaß machen können. Heike Horst: „In der Sportwissenschaft spricht man von Bewegungshygiene, was so viel bedeutet, dass Bewegung ein so selbstverständlicher Teil des Lebens ist wie das morgendliche Waschen oder die Zahnpflege.“

Apropos Zähneputzen: Dieses tägliche Ritual lasse sich hervorragend kombinieren mit dem Ein-Bein-Stand, der die Koordination schult, oder einem Ausfallschritt, der die Hüftmuskulatur dehnt – eine Wohltat für Menschen, die viel sitzen. Am Schreibtisch kann es helfen, sich regelmäßig auf den Armlehnen hochzustützen, um damit Kraft zu trainieren. „Lange Zeit ruhig zu sitzen, ist Gift für den Körper“,  so Heike Horst. Deshalb empfiehlt sie, alle 20 bis 30 Minuten für eine kurze Körperübung zu unterbrechen.

In der Wissenschaft werden bereits Konzepte diskutiert, wie zum Beispiel durch eine entsprechende Gestaltung von Gebäuden, wieder mehr Bewegung in den Alltag gebracht werden kann. In ihrem Vortrag ging Heike Horst mit gutem Beispiel voran, indem sie ihre Zuhörer immer wieder mit kleinen Übungen in Bewegung brachte.