Operation an Gelenken bei Rheuma
Klinik für RheumaorthopädieRheumaorthopädie: Spezialisierte Generalisten
Rheumatisch erkrankte Patienten sind im Laufe ihres Lebens leider häufig an verschiedenen Gelenken betroffen. Sie profitieren dann allerdings von der Philosophie der Klinik für Rheumaorthopädie in besonderem Maße, denn die Sendenhorster Rheumaorthopäden verstehen sich als spezialisierte Generalisten: Spezialisiert auf die rheumatische Grunderkrankung beherrschen sie die notwendigen operativen Verfahren im Bereich sämtlicher in Frage kommender Gelenke. Dieser Ansatz ist heute längst nicht mehr selbstverständlich, bietet den Patienten jedoch einen unschätzbaren Vorteil. Sie behalten mit der Klinik für Rheumaorthopädie am St. Josef-Stift stets den gleichen Ansprechpartner.
Dabei kommt im fortgeschrittenen Stadium rheumatischer Erkrankungen dem Ersatz von Hüft-, Knie- Sprung-, Schulter- oder Ellenbogengelenken durch entsprechende Kunstgelenke eine besondere Bedeutung zu. Die speziellen Belange der Patienten werden individuell berücksichtigt und bei Bedarf durch die Verwendung hochentwickelter Implantate umgesetzt.
Bereits seit 1999 beschäftigt sich die Klinik mit dem Präzisionseinbau künstlicher Gelenke mittels eines computergestützten Navigationssystems. Im Bereich der Hüft- und Kniegelenke wird auf diesem Wege die Exaktheit des Komponenteneinbaus wesentlich verbessert, was eine längere Lebensdauer sowie eine bessere Funktion der Kunstgelenke erwarten lässt. Die Klinik hält weltweit in diesem Bereich eine Spitzenposition inne.
Im Bereich der Handchirurgie wird ein breites Spektrum operativer Eingriffe durchgeführt. Das Spektrum reicht von der Sehnenchirurgie über gelenkerhaltene und gelenkstabilisierende Eingriffe bis zum künstlichen Ersatz des Handgelenkes und der Fingergelenke. Auch im Bereich der gelenkerhaltenden und gelenkersetzenden Operationen im Schulter- und Ellenbogengelenksbereich verfügen die Sendenhorster Rheumaorthopäden über einen großen Erfahrungsschatz.
Die Klinik bietet zudem eine differenzierte Fußchirurgie an, die den Besonderheiten der behandelten Krankheitsursachen Rechnung trägt. Insbesondere die Behandlung des rheumatischen Rück- und Vorfußes bedarf einer abgestimmten Versorgung. Im St. Josef-Stift sind hierzu die Orthopädietechniker und die Orthopädieschuhmachermeister der Orthopädischen Werkstatt engmaschig in das Behandlungskonzept einbezogen.
Chirurgische Behandlung rheumatischer Erkrankungen
- Eingriffe bei entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen
- Kniegelenk- und Hüftgelenkendoprothetik
- Schulter-, Ellenbogen- und Handoperationen, einschließlich Endoprothetik
- Fußchirurgie
- Arthroskopische Operationen
- Arthroskopische und offene Gelenkinnenhautentfernung
Schultergelenkprothese - Das künstliche Schultergelenk
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers – und dabei auch das komplizierteste. Durch das komplexe Zusammenspiel von Knochen, Bändern, Muskeln und Sehnen ist es möglich, den Arm kraftvoll und präzise in alle Richtungen zu bewegen. Es ist dadurch jedoch auch anfällig für Verletzungen und es erschwert die Suche nach der genauen Ursache des Schmerzes oder der Funktionseinschränkung.
Anatomie des Schultergelenkes
Die Schulter setzt sich aus dem Oberarmknochen, dem Schulterblatt und dem Schlüsselbein zusammen und bildet damit das Schultergelenk und das Schultereckgelenk. Das Gleiten des Oberarmkopfes in der Gelenkpfanne (Glenoid) wird durch den Gelenkknorpel ermöglicht. Dabei zentrieren und stabilisieren die Gelenkkapsel,-Bänder und die innere Schultermuskulatur (Rotatorenmanschette) den Kopf exact in der im Gegensatz zum Hüftgelenk sehr flach angelegten Gelenkpfanne. Die wichtigste Sehne der Rotatorenmanschette – die Supraspinatussehne- verläuft direkt unter dem knöchernen Schulterdach. Zur äußeren Schultermuskulatur zählt der kräftige Deltamuskel. Mehrere Schleimbeutel verringern die Reibung zwischen den unterschiedlichen Gewebeschichten.
Sind konservative Therapiemöglichkeiten wie Physiotherapie, lokale Infiltrationen, Einnahme von Schmerzmitteln, Elektrotherapie, Akupunktur, etc. ausgereizt und liegt eine irreparable Schädigung des Schultergelenkes mit einem schmerzhaften Funktionsverlust vor, so besteht die Indikation für einen künstlichen Gelenkersatz. Den Zeitpunkt des operativen Eingriffes ist dabei immer abhängig vom persönlichen Leidensdruck der erkrankten Person und der Einschränkung der Lebensqualität im Alltag.
Eine gemeinsame individuelle Abwägung von Nutzen und Risiko einer Operation im persönlichen ambulanten Beratungsgespräch ist dabei Vorrausetzung und soll bei der Entscheidungsfindung helfen. Ein offener Austausch über die zu erwartenden Erfolgsaussichten und die postoperativen persönlichen Erwartungen ist uns dabei besonders wichtig.
Mit modernen Schultergelenkprothesen haben wir – wie in der Hüft- und Kniechirurgie – die Möglichkeit bei irreparablen Schäden an der Schulter eine rasche Schmerzreduktion zu erzielen und eine zufriedenstellende Funktion im Alltag wiederherzustellen.
Dafür stehen uns verschiedene moderne Implantate zur Verfügung. Grundsätzlich wird zwischen einer Hemiprothese, der anatomischen Schulterprothese und der inversen Schulterprothese unterschieden.
Hemiprothese
Bei der Hemiprothese wird nur der zerstörte Oberarmkopf durch einen Metallkopf ersetzt. Vorrausetzung dabei ist ein intakte und funktionstüchtige Rotatorenmanschette und noch eine ausreichend gute Knorpelqualität der Gelenkpfanne (Glenoid). Zementfreie und zementierte Verankerungstechniken kommen dabei zur Anwendung. Knochensparende, modulare Systeme mit nur sehr kurzen Verankerungsschäften oder schaftlose Kappenprothesen werden in unserer Abteilung bevorzugt. Sie bieten große Vorteile bei möglichen Wechseloperationen und lassen gesunden Knochen unberührt. Voraussetzung für eine sichere Prothesenverankerung ist jedoch eine ausreichend gute Knochenqualität im Kopfbereich des Oberarms.
Anatomische Schulterprothese
Zeigt die Gelenkpfanne ebenfalls einen fortgeschrittenen Knorpel- oder Knochendefekt, so muss diese zusätzlich über einen Oberflächenersatz rekonstruiert werden. Dieser besteht aus einem hochwertigen Kunststoff und wird mit kleinen Zapfen im vorbereiteten Knochenlager der Pfanne mit speziellem Knochenzement verankert.
Inverse Schulterprothese
Dieses Prothesensystem wird bei einem irreparablen Defekt der Rotatorenmanschette verwendet. Dabei wird auf Seiten der Gelenkpfanne eine Halbkugel befestigt und auf der Oberarmseite eine Pfanne mit kurzem Verankerungsschaft implantiert („umgekehrtes Kopf-Pfannen-Prinzip“). Dadurch wird das anatomische Drehzentrum des ursprünglichen Gelenkes nach unten verlagert, der äußere Schultermuskel (Deltamuskel) bekommt eine erhöhte Vorspannung und kann dadurch teilweise die Funktion der nicht mehr funktionstüchtigen Rotatorenmanschette übernehmen. Geringe Einschränkungen bei der Drehung des Armes und eine teilweise verminderte Kraftentfaltung können verbleiben.
Kommt es nach Implantation einer Hemi- oder einer anatomischer Schulterprothese nach Jahren zu einem Versagen der Rotatorenmanschette, so muss auf ein inverses Schulterprothesensystem gewechselt werden. Die verwendeten modularen Prothesensysteme können in diesem Falle ohne einen kompletten Austausch des im Knochen fest verankerten Schaftes durch einen Teilkomponentenwechsel in ein inverses System umgewandelt werden.
Patienteninformationsveranstaltungen
Die Klinik für Rheumatologie bietet regelmäßig Veranstaltungen im Rahmen der Patientenakademie des St. Josef-Stifts an. Alle Informationen zu den Terminen und zum Ablauf finden Sie im Programm der Patientenakademie im St. Josef-Stift.